§78

Auschwitz-Prozess Neubrandenburg

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Wir begleiten, dokumentieren und bewerten das Strafverfahren.

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Tatort: Auschwitz

Auschwitz war das größte Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis. Der Lagerkomplex befand sich ab 1940 im vom Deutschen Reich besetzten Polen, nahe der Stadt Oświęcim. Er bestand aus drei Hauptlagern – Auschwitz I (Stammlager), Auschwitz II (Birkenau) und Auschwitz III (Monowitz) – sowie etwa 50 Außenlagern, die sich im weiteren Umkreis befanden.

Luftansicht des KZ Auschwitz-Birkenau, 1944
Luftansicht des KZ Auschwitz-Birkenau, 1944.
Foto: Aufklärungsbild der britischen Royal Air Force

Bis zur Befreiung des Lagers am 27. Januar 1945 wurden weit über eine Million Menschen in Auschwitz getötet. Die Opfer – Kinder, Frauen und Männer jeden Alters, vor allem Jüdinnen und Juden, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Kriegsgefangene und politische Häftlinge – kamen aus allen Teilen Europas.
Angeklagt: Hubert Zafke

Hubert Zafke in SS-Uniform, undatiert
Hubert Zafke in SS-Uniform, undatiert.
Foto: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau

Am 29. Februar 2016 begann vor dem Landgericht Neubrandenburg der Prozess gegen Ernst Hubert Zafke. Er wurde wegen des fortgeschrittenen Alters des Angeklagten am 11. September 2017 eingestellt - ohne eine Entscheidung über Schuld oder Unschuld.

Zafke meldete sich 1940 zur Waffen-SS. Er wurde in Dachau zum SS-Sanitäter ausgebildet und in Sachsenhausen, Neuengamme, Auschwitz, Groß-Rosen und Neustadt (Prudnik) eingesetzt.

1948 wurde Hubert Zafke in Krakau/Polen zu vier Jahren Haft verurteilt. Die neuerliche Anklage ging auf eine geänderte Rechtsauffassung zurück und konzentrierte sich auf die Dienstzeit vom 15. August bis 14. September 1944 in Auschwitz-Birkenau.

Ihm wurde Beihilfe zum Mord in mindestens 3.681 Fällen vorgeworfen.